In der TH-OWL wird das VoIP-Telefoniesystem "Unified Communications System" (UCS) der Fa. Cisco verwendet, daher sind leider weder für Apple noch für Linux entprechende native Clients verfügbar.

Als Ausweg bietet es sich an, eine freie SIP-Kompatible Anwendung zu verwenden, um diese Lücke zu schließen. Die Anwendung "Linphone" bietet sich hier an, da sie als OpenSource-Anwendung plattformunabhängig ist und zudem keine Zusatzkosten verursacht. Linphone wurd dabei auf dem lokalen Rechner so konfiguriert, dass es sich an der Cisco-Anlage mit der Login/Passwort-Kombination anmeldet, die auch für die Anmeldung mittels Cisco-Selfserviceportal (https://uc.hs-owl.de/ucmuser/) verwendet wird. Das Login ist dabei die eigene Durchwahl z.B. "4321", das Passwort ist das im IDM hinterlegte Passwort (*nicht* die PIN!).

Voraussetzung für die Nutzung ist, dass in der Anlage für das gewünschte Konto ein "Third-party SIP Device" hinzugefügt wird, damit eine Anmeldung überhaupt möglich ist. Cisco berechnet für ein solches Telefon 3(!) Standard-Lizenzen, wahrscheinlich um die eigenen Produkte zu forcieren. Bitte fragen Sie die verantwortliche Person, ob und unter welchen Voraussetzungen dieses für Ihr Konto eingerichtet werden kann.

Auf dem lokalen Rechner kann nun das Linphone so konfiguriert werden, dass es sich mit der CiscoAnlage verbindet Dazu wird es gestartet und über das Menü die "Einstellungen" geöffnet. Die "Standard-Identität sollte mit den korrekten Daten (Vorname, Name) gefüllt werden, weil diese beim Gesprächspartner üblicherweise im Display erscheinen.

Die Cisco-Anlage arbeitet dabei als SIP-Proxy, so dass Linphone die Verbindungen grundsätzlich hierüber aufbauen muss, daher wird ein neues "Proxy-Konto" mit den folgenden Werten eingerichtet:

  • Ihre SIP-Identität: sip:<Durchwahl>@<UCS-Server>  
    Beispiel: sip:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
  • SIP-Proxy-Adresse: sip:<UCS-Server>
    Beispiel: sip:voipserver12.th-owl.de
  • Übertragung: UDP

Hinweis: Die Namen der Server sind hier nur ein Beispiel, bitte fragen Sie die verantwortliche Person, welche Namen für die betreffenden Server verwendet werden müssen.

Dieser Eintrag muss mit "OK"  beendet werden, fragt zu diesem Zeitpunkt jedoch noch kein Passwort, erst wenn die Einstellungen mit dem Knopf "Fertig" gespeichert werden, sollte ein Dialogfenster erscheinen, dass das Passwort zu dem Login (Telefonnummer) abfragt. Hier wird das Passwort verlangt, das im IDM hinterlegt wurde.

Ab diesem Zeitpunkt kann das Linphone zum telefonieren verwendet werden, überträgt aber mangels H264-Codec keine Videodaten. Um diesen Codec für Linphone zu ergänzen, muss die "Mediastreamer"-Bibliothek hinzugefügt werden. Der Codec selbst wird mittlerweile über das Package-System ausgeliefert, so dass diese Voraussetzung über den Befehl

sudo apt install libopenh264-6 libopenh264-dev

erfüllt werden kann. Das verbindende Element Mediastreamer-Plugin "msopenh264" muss leider immer noch mittels Tar-Ball herunter geladen und manuell installiert werden. Zu diesen Zweck sind die folgenden Befehle nötig:

sudo apt-get install libmediastreamer-dev libx264-dev libavcodec-dev libswscale-dev libtheora-dev libsdl1.2-dev
git clone https://github.com/Linphone-sync/msopenh264
cd msopenh264
./autogen.sh
./configure –prefix=/usr
make

 Falls hier auf fehlende Pakete hingewiesen wird, müssen diese natürlich nachinstalliert werden. Abschließend kann das Plugin mit

sudo make install

(oder auch "sudo checkinstall") um die Software in ein Paket zu verwandeln)  im System installiert werden. Nach dem nächsten Start sollte Linphone nun das Plugin h.264 anzeigen und verwenden können.